Montenegro 2019
Für uns beide stand Montenegro nicht gleich zu oberst auf der Liste wohin man zum birden gehen könnte. Der Grund dazu war einzig, dass wir zu wenig über dieses Land wussten. Aber dann packte uns doch die Neugierde. Wir haben Bilder und Berichte gesehen und dies überzeugte uns beide. Unsere Reisezeit war anfangs Mai, wenn der Vogelzug noch im Gange war.
Unser Hauptort, von wo wir jeweils starteten, war zuerst Ulcinj und später dann noch Virpazar. Leider kann man in 10 Tagen nicht ganz Montenegro bereisen wenn man ausgiebig fotografieren will. Montenegro ist ein sehr schönes Land. Die verschiedenen Landschaften sind faszinierend, egal ob Hutweiden, die Seenplatte oder das Rumija Gebirge. Geflogen sind wir bis Podgorica. Von dort aus gings mit dem Auto.
Das Land bietet sehr viele verschiedene Habitate. Da hat es Strand, Sümpfe, Seen, Delta's, Salinen, Brachland, Wälder und so weiter. Man fuhr am besten mit dem Auto zu einem Habitat wo man dachte dort könnten diese oder jene Vögel sein. Bald hörte man die Vögel oder sichtete gleich welche. Das Auto konnte man irgendwo in einem Feldweg parkieren. Es bietet sich die Ansitzfotografie an oder man schlendert einfach durch Felder und Wiesen.
Die Fahrt über den Pass im Rumija Gebirge ist fantastisch. Bereits unterwegs entdeckten wir Spechtarten und Co. Fährt man auf der anderen Seite hinunter, hat man einen atemberaubenden Blick auf die Seenplatte bei Virpazar. An der Panoramastrasse lohnt es sich zu halten. Da wachsen am Strassenrand diverse wilde Orchideen.
Virpazar ist klein und touristisch. Es liegt nicht ganz direkt am See aber Boote führen einem flussabwärts bis in die Seen. Bereits am Ufer kann man viele Vögel sichten. Natürlich Abstand haltend fuhren wir bis zur Pelikankolonie. Überall kreisen Flussseeschwalben welche ihre Nester auf den grossen Blättern der Teichrosen bauen. In den Sümpfen tummeln sich zig verschiedene Reiherarten. Das Froschkonzert verrät, dass da niemand Hunger leiden muss. Fährt man dann wieder weiter bis Ulcinj, lohnt es sich auf jeden Fall einen Abstecher in die berühmten Kastanienwälder zu machen mit deren Vogelvielfalt dort.
In die Salinen kommt man mit einer speziellen Erlaubnis. Das Gebiet ist riesengross. Wir haben teils Ansitz gemacht oder AutoSafari.
Auf der Hotelterrasse flogen uns die Alpensegler um die Ohren und morgens begrüsste uns die Blaumerle mit ihrem Gesang. Leider war die Zeit zu knapp und es reichte nicht für einen Abstecher nach Albanien. Aber wir werden sicherlich wieder hingehen. Folgende Habitate kann ich bestens empfehlen: die Hutweiden im Süden, ebenfalls im Süden die Salinen und Strände, die alten Kastanienwälder, die Seenplatte bei Virpazar etc.
Die einheimische Bevölkerung ist sehr nett. Von der älteren Generation können nicht viele Englisch. Aber auch mit netten Gesten kommt man weiter. Während der ganzen Reisezeit haben wir sehr lecker gegessen.
Anbei ein paar Impressionen. Natürlich kann ich nicht hunderte Bilder einstellen :-(